miesbach, 7.dezember
corona krise und friends´ bay
die normalität der krise! die 2.welle mit voller wucht. nach 6 wochen sanftem lockdown jetzt war eine gewisse gewöhnung an die krise zu beobachten. der ausnahmezustand, der zur normalität wird. außer natürlich: der angst ums beschauliche weihnachtsfest im kreis der liebsten, ums skifahren und um das silvesterfeuerwerk. die so genannten quer-denker denken nicht mehr so laut und v.a. nicht mehr so zahlreich wie noch am anfang des 2.lockdowns. hat es ihnen die stimme verschlagen, ist vielleicht der geist über sie gekommen???
aber jetzt, nachdem auch nach vielen wochen eines sanften lockdowns die infektionszahlen auf eine hohem niveau bleiben und nicht sinken wollen, wird, scheinbar wieder einmal und mit einem schlag, der ganze ernst der situation erkennbar. die skipisten zu, österreich zu für die piefkes, kein silvertserfeuerwerk, ausgangssperren in den extrem dunkelroten städten und kommunen im schönen bayernland: und dunkelrot beschreibt natürlich nicht die politische lage, sondern inzidenzwerte von 300 - 500.
ich hatte genau vor einer woche davon in augsburg im radio gehört, nachdem ich am vortag fast mutterseelenalleine im zentrum mit der kamera unterwegs war: "ausgangssperre nun nach passau auch in augsburg"!!!
der geringe publikumsverkehr an einem frostigen aber himmelblauen sonntag hatte mir ein paar schöne bilder beschert, die ich sonst kaum so hätte machen können.
ansonsten aber staune ich über einige sprachliche phänomene, d.h. ich wundere mich, wie sehr die 2.welle auch unsere sprache geflutet hat. wortungetüme wie "inzidenzwerte", "infektionszahlen", "maßnahmen zur eindämmung der pandemie" sind so gewöhnlich und geläufig geworden wie hundetoilette oder genderdebatte. dass sich jedoch niemand über die "ausgangssperre" wundert oder empört, dass auch kein querdenker hier seine stimme erhebt, macht mich jedoch sehr nachdenklich, ja traurig.
friends´ bay
le roi est mort vive le roi!
ganz in diesem sinn: die freundesbucht schließt- eine neue bucht öffnet sich!
die friends´ bay schließt nach 34 ausgaben. 34 mal freudige ankunft von tollen bildermacher/INNEn mit tollen bildern. buchtgespräche, komplimente, reflexion, dialog; geist der community, freundschaften, manchmal sogar fraternité ...
(habe nur manchmal etwas gelitten, wenn die bilder nicht die von mir erwartete würdigung erfahren haben. aber was soll man machen? im großen bildermeer der fotocommunity ist der applaus natürlich schneller und lauter.)
ich habe es sehr genossen und danke allen, die ihre arbeiten so bereitwillig und großzügig zur verfügung gestellt haben. danke allen für die vielen und ungeheuer schönen bilder und
freundschaften! merci beaucoup, grazie tanto.
ich finde, man sieht durch bilder so viel, nicht nur in bezug auf das sujet, sondern auch auf den/die, der/die es gemacht hat. natürlich.
aber am ende sind mir die freunde ausgegangen, bzw. ich möchte nicht mehr als die ohnehin schon zahlreichen freunde. die wenigen versuche, unvermittelt interessante autor/INNen für die fb zu gewinnen sind gescheitert; und gezielt neue fotofreunde anzuwerben, um sie für die friends´ bay zu gewinnen- ist nicht mein ding und würde nicht so ganz dem geist der freundesbucht entsprechen.
miesbach, 8.nov. 2020
Naturschönheit/Kunstschönheit und Fotografie
Spaziergang auf einer Hochebene bei Naring, über einem Tal, das den schönen Namen „Goldenes Tal“ trägt. Nachmittag im Herbst: wunderbare Landschaft im Herbstlicht: eine weitläufige Lichtung, ein zwei Obstbäume, nach Süden ein Saum von Mischwald, darüber Bergblick. Wunderbare Farben in wunderbarem Licht: das leuchtende Grün der Wiesen, die verschiedenen Schattierungen von Grün im Saum der Bäume: Dunkelgrün, Flecken von Brillantgrün, Lindgrün, Laubgrün, Permanentgrün. Darüber großer Himmel in „reinen Blau“ mit großem Wolkentheater. Schön. Unglaublich schön. Zu schön. Hätte ich die Kamera dabei gehabt, ich hätte Foto gemacht.
Zu schön? Aber ja: Unser aufgeklärtes Bewusstsein weiß es besser: Der Klimawandel, Quarantänezonen wg des asiatischen Laubholzbockkäfers gleich nebenan, Idyllen der Tourismusindustrie usw.
Trotzdem schön. Sehr schön. Aber soll, darf, kann man das fotografieren? Soll man diese Schönheit in der Natur, wie sie sich dem Auge präsentiert, einfangen, festhalten, im Bild konservieren. Aufheben?
Die Antwort ist zunächst ganz einfach. Natürlich. Warum nicht? Es schadet ja niemand, auch der Sache, der Natur nicht. Das Foto nimmt dem Anblick nichts, außer vielleicht seine Aura. Die Naturfotografen erfreuen sich zuhause im großen Heimkino an der schönen Natur oder stellen ihre schönen Naturbilder auf den entsprechenden Foren ein, wo sich wiederum viele andere an diesen Naturschönbildern erfreuen. Eine ganz unschuldige und harmlose Angelegenheit.
Auf der anderen Seite: Wenn ich solche schönen Naturbilder sehe, tut es mir oft weh. Jeder Sonnenuntergang ist eigentlich zu viel. Es schadet den Augen, wie zu viel Zucker den Zähnen und der Gesundheit schadet. Weil es Kitsch ist, weil jedes Handybild, das so in die Natur oder in die untergehende Sonne gehalten wird, Kitsch ist- auch wenn es atmosphärisch noch so schön, so aufgeladen ist.
Natur und (Ab)Bild von der Natur
Die Natur, so wie sie ist, ist einfach da, genügt sich selbst, ist vollendet. Struktur, Form, Farbe, alles da. (Seltsam: egal, welchen Ausschnitt man wählte, Busch, Landschaft, See, Himmel- ich habe noch nie eine Naturansicht gesehen, deren Farben nicht gestimmt hätten.) Sie braucht unsern Blick nicht.
Unser Bild von der Natur dagegen ist ausgewählt, manipuliert, defizient, im besten Fall „gestaltet“. Es fehlt ihm immer etwas, sei es in Bezug auf das Sujet, auf das Licht, auf die Harmonie des Ganzen, oder eben in Bezug zur Vollkommenheit der Natur. Unserer kunstvoll festgehaltenen Naturschönheit fehlt etwas: deshalb brauchen wir, um uns auch nur im weitesten der Naturschönheit zu nähern, einen einen Versuch, brauchen wir einen Kontext, eine Geste, eine Serie.
Mimesis
Es ist noch nicht allzu lange her, da hat man die nobelste Aufgabe der Kunst darin gesehen, die Natur nachzuahmen. Nicht allzu lange und doch gefühlt schon mehr als tausend Jahre.
Heute würde nicht mal mehr der naivste Fotograf den Anspruch erheben, mit seinen Bildern, auch wenn er keine große Kunst machen will, die Natur abzubilden.
Heute, nach dem Siegeszug der digitalen Fotografie, hat sich alles geändert. Und die rasante Entwicklung der Smartphones mit ihren hochauflösenden Kameras hat das ihre zu diesem Prozess beigetragen. Fotografie ist zu einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen, zu einer für jeden erschwinglichen und machbaren Alltagskunst geworden. Mimesis, die Abbildung von Wirklichkeit, haben auf diesem Feld die Handybilder übernommen. Einer ganz eigenen Wirklichkeit. Die anspruchsvollere, kunstvollere Darstellung von Wirklichkeit, die ganzen Biler von der Strasse, Portraits, Landschaft, Natur- und Tierwelt, Akt, abstrakten und minimalistischen Bildern: diese Aufgabe hat ein riesiges Heer von mehr oder weniger talentierten, mehr oder weniger berufenen Hobbyfotografen übernommen. Sie arbeiten mit ihren so potenten und nicht mehr so teuren Systemkameras von Nikon, Canon oder Sony und stellen ihre zum großen Teil wirklich tollen und auch technisch hochwertigen Bildern auf Instagram, flickr oder fotocommunity zur Schau. So weit so gut. Die Qualität dieser Bilder wird immer besser, weil die Konkurrenz zu immer neuen An-Sichten, zu ganz eignen Bildern zwingt. Aber wenn auch besser: sie gehen alle im großen Meer der Bilderflut unter. Selbst die schönsten abstrakten und minimalistischen Bilder sehen irgendwann alle gleich aus. Auch die schönen malerischen Portraits, die so schön verfremdeten Bilder mit einer ganz eigenen Patina,- auch sie sehen irgendwann alle gleich aus. Im großen Bildermeer gehen, wie im Kapitalismus, auf längere Sicht, alle unter.
Was bedeutet das a) für unsern Blick auf die Wirklichkeit? b) für die Wirklichkeit? c) für die Fotografie als Kunst?
Wenn man davon ausgeht, dass es eine Wirklichkeit „an sich“ vielleicht geben mag, aber nicht für uns, die wir immer nur eine An-Sicht der Wirklichkeit haben, erübrigt sich Frage b).
Unserem Blick auf die Wirklichkeit schaden die schönen Naturbilder wie Karies unseren Zähnen. Sie lagern sich auch widerwillig in unserm Bewusstsein ab und verstellen einen „wirklichen“ Bezug.
Also werde ich künftig die Finger weglassen von Sonnenuntergängen und anderen Schönbildern. Ich werde brav Hygieneregeln einhalten wie bei Corona: Abstand halten! Oder eben: Gestaltung, Verfremdung, Neu-Schöpfung.
augsburg, samstag 25.juli
mein foto-freund re-paint aus der fotocommunity hat mir eine cooperation vorgeschlagen, die ich nur zu gerne aufgreife. er bietet andernen künstlern, die auch fotos übermalen an, ihre arbeiten auf seiner homepage zu veröffentlichen. das finde ich eine tolle initiative.
kunst ist für mich immer schon auch ein kollektiver akt: nicht nur, weil jede künstlerische arbeit sich an ein gegenüber richtet, ihm etwas zeigen will und eine antwort erwartet, einen dialog eröffnet (es soll auch künstlerische arbeiten geben, die das nicht tun; sogenannte elfenbeintürme, sollipsistische kunst etc.- meinetwegen). künstlerische co-operation dagegen eröffnet ein weites und fruchtbares feld: sie inspiriert, öffnet andere seh-weisen, perspektiven, bereichert, arbeitet grenzübergreifend, unterstützt den einzelnen; die gemeinsame aktion kann vieles erleichtern oder erreichen, was der einzelne künstler nicht kann. beispiele für solche gruppen gibt es viele: z.b. cobra, fluxus, spur...
auch in der bilderbucht gibt es seit anfang des jahres die friends´ bay, in der arbeiten von befreundeten künstlern vorgestellt werden: jede woche ein/e anderer foto-künstler/in-kollege/IN.
daneben möchte ich in zukunft eine neue seite eröffnen, eine galerie für temporäre ausstellungen: 2-3 künstler/INNEN können dann dort in einem zeitraum von 3 monaten ihre werke nach ihrem konzept vorstellen. natürlich gratis.
co-op steht dann neben der friends´ bay.
ich sehe sie als eine große bereicherung der bilderbucht.
samstag, 13 juni
morgen historisches datum: aufhegung der reisebeschränkungen in europa: mit ausnahme von frankreich und spanien sind die grenzen wieder offen! wie schön, gerade in diesem augenblick und wie zur feier der aufhebung des ausnahmezustands in der friends´ bay fernandos bilder aus venedig präsentieren zu können.
eigentlich müssten morgen abend in allen europäischen ländern friedensfeiern statt finden. obwohl: der feind (covid19)ist ja nicht besiegt. er schläft nur, lauert in allen winkeln. allzu viele menschen sind jetzt schon wieder zu ungeduldig und zu sorglos. die maskenpflicht jedoch, die weiter besteht, wird sie hoffentlich noch eine zeit lang daran erinnern, dass noch gar nichts gewonnen ist, die jetzige eindämmung der pandemie nur ein etappensieg ist. für die jedoch, die den ganzen tag oder die meiste zeit am tag mit maske arbeiten müssen: heilpraktiker, verkäuferinnen, bedienungen, zahnärzte und alle andern, die den ganzen tag nur schwer und immer wieder ihren eigenen atem atmen müssen, für alle die hoffe ich sehr, dass die maskenpflicht bald zuende geht.
natürlich auch für museumsbesucher und lehrerINNEN!!!
dienstag, 5.mai
miesbach. kurs halten in zeiten der krise, covidXX, das alles verändert hat, das kleine drecksvirus, ob es nun von den chinesen in die welt gestreut wurde, ob mit absicht, ob es eine schärfere art von heuschrecken plage sein soll sozusagen als rache bestrafung denkzettel???...
ich weiß es nicht und ich will es auch nicht wissen. es ist mir egal. ich spüre einen große unlust, einen starken ekel vor den worten, vor der verpflichtung, mich dazu zu äußern, meine meinung dazu zu sagen, ja überhaupt eine zu haben.
das ist alles schon gesagt worden: camus, saramago, georg büchner, boccaccio...
und täglich von neuem wiedergekaut in der medien und meinungsschmiede und meinungsschleuder. unter bekannten und unbekannten, freunden. keine lust mich auch noch dazu zu äußern.
wer bin ich dass...
auch deshalb 2 monate logbuch pause.
begebe mich lieber in hehere gefilde. muss auch sein. oder ist es nur eine flucht: gesteigerter eros im anblick/angesicht des todes. eros und thanatos? stürmische gewässer. sirenengeheul.turbulenzen. aufklaren: morgenröte...
daneben: gesteigerte empfindlichkeit, rührung gegenüber zeichen der solidarität, gemeinsamen haltungen, freundschaft: rauchzeichen. dies alles vor dem hintergrung der einschränkungen: der reise, der bewegung, der kontakte.
wie extrem die gefühle in den letzten wochen auseinanderdriften.
einerseits:
der pestgeruch, die ganze wirtschaft lahm, katastrophenszenarien, hysterien und hamsterkäufe von klopapier und hefe!!!...wasnn hat es das je gegeben, dass ganze länder mit ihren ganzen motoren: wirtschaft, erziehung, gesellschaft lahm/still gelegt werden? allein der konsum geht ungebremst weiter.
andererseits: das leben geht auch weiter, eigentlich ganz gut, in vielen fällen sogar noch besser. weil die menschen plötzlich zeit haben wofür sie zuvor nie oder nur selten zeit hatten: sich mit sich selbst und mit ihren nächsten zu beschäftigen. auch mit balkonen, terrassen, renovierungen am haus.
auch weil viele denken, es wäre plötzlich ein punkt erreicht, von dem aus eine umkehr möglich wäre; ende des kaptialismus (kann man ihn noch ein bisschen retten?), ende der umweltzerstörung, einhalt des klimawandels, ein ende der versklavung von billiglohnarbeitsdkräften durch die globalisierung/totale digitalisierung des lebens: des wirtschaftlichen, kulturellen, politischen und sozialen lebens. die lobbyisten der totalen überwachung werden in zeiten der krise immer lauter: big data!
aber davon abgesehen geht das leben munter weiter. ja oft besser als sonst. und dieser ungeheure frühling. abkühlung jetzt in diesen ersten mai tagen. zum glück. in den wäldern reisst bereits die trockenen erde auf. die geplagten bauern klagen über immer stärkere einbussen....
mittwoch, 4.märz 2020
manchmal drängt sich der eindruck auf, dass die fotocommuinty doch mehr systemfehler und systemzwänge und damit nachteile hat als man glaubt. etwa die völlig unzureichende und anchronistische mailmaschine. das auszeichnungssystem, das die ganz gemeinen gesellschaftlichen triebfedern widerspiegelt, oder eben das auf nicht-wertschätzung beruhende system der "konstruktiven" kritik.
es kommt so häufig vor, dass sich oberschlaue und sonstige ratgeber über unschuldige und hilfsbedürftige neue mitglieder hermachen und sie nach allen regeln der eitlen kunst belehren. lernprozesse sind nun immer gut, jedoch fragt sich, ob sie immer den konstruktiven zweck erfüllen. meiner erfahrung nach sind es oft eitle vhs-pseudo-kursleiter, die andern unbedarften zeigen wollen, was sie für tolle hechte mit der kamera sind. aber man braucht ja nur den entsprechenden haken entfernen.
eine andere kritik, bei der schärfeverlauf, schnitt und diese ganzen kinkerlitzchen völlig irrelevant sind, gibt es jedoch schon auch.
so z.b. gestern mit DereL.
zu seinem bild "licht am morgen":
w.marin Vor 21 Stunden
ich erinnere mich an einen kommentar, weiß nicht mehr
von wem... "wenn es ein intellektuelles sehen gibt" ... man könnte auch "intelligentes" sagen... eines das auf einem sehr schmalen grat geht.... das sehe ich so oft bei/in deinen bildern.
allerdings hoffe ich immer, dass du dich nicht zu weit hinüber wagst (cf. rilke: hinüber gehn, oder war es rimbaud arthure??? oder arvo pärt???), weil dann gäbe es keine bilder mehr! und
das fände ich sehr schade/traurig!::(( sehr!
herzliche grüße werner
DereL Vor 19 Stunden
Eine interssanter Kommentar, der die Frage nach der
Zukunft von Bildern fragt. Die digitale Entwicklung zeigt, dass die Bedeutung von Einzelbildern abnehmen wird. Der Trend geht hin zu einem fortlaufenden Bilderstrom, der in eine
Dreidimensionalität übergehen wird. Ähnlich wie beim Film. Da schaust Du Dir auch nicht jedes Einzelbild an. Realität und Virtualität werden sich zunehmend vereinen.
In diesem Bild habe ich das Foto an den Rändern von der "glatten" Seitenkante befreit und lasse es in eine weiße Fläche übergehen, während das Weiß im Fensterrahmen als Raum wahrgenommen
wird.
Fotografiert habe ich morgens direkt nach dem Wachwerden, als ich vom Gästebett aus aufs Fenster schaute. Im Fenster sah ich gegen den Himmel das Tagslicht als Weiß, die Kamera auch. Übertragen
habe ich aber im Kopf die flächige Erscheinung des Weiß der Fensterausschnitte auf alles dahinter in einen dreidimensionalen Raum. Worin liegt also der Unterschied zwischen dem Weiß der
Fensterausschitte, das meine Kamera festgehalten hat, und dem Weiß rechts und links?
Viele Grüße
DereL
w.marin Vor 17 Stunden
ja, eigentlich sollte ich jetzt eine nachhol-sa noch
machen und einen stoß beihilfe.
aber man soll den fluss annehmen solange er fließt (altes indianisches sprichwort).
bild und dreidimensionalität. das leuchtet mir schon ein. aber mir schwebt eine andere lösung vor. beuys der gute josef. kunst als soziale aktion. barthes- die entsprechende stelle hab ich auch
gelesen... und auch in dem aufsatz von h.harth über "suversive schritte" (schritte wohl wörtlich gemeint) kommt die problematik vor. der kern ihrer arbeit steckt dabei schon in dem zitat von
charly brown: "ich hoffe immer noch, dass gestern besser wird." bei h.harth bzw. der italienisch/soamlischen schriftstellerin igiaba scego dagegen schon in einer variante, die mir sehr
sympathisch ist: fotografie oder erzählung als dokumetation und spurensuche und aufhebung einer verdeckten geschichte. indem die erzählerin in roma negata sich auf die suche nach den spuren der
kolonialen vergangenheit in rom macht- spuren die teilweise verschwunden sind oder vernichtet wurden- ververleiht sie den bildern/fotos gerade die dreidimensionalität, die du woanders
suchst. hier aber: der raum = der historische raum. und da wird doch dann die geschichte interessant. aUCH WENN ICH KEIN HISTORIKER BIN: wenn ein 2dimensionales bild nicht nur den raum simuliert,
sondern ihn wirklich eröffnet, narrativ begehbar macht. bei dir sehe ich eine rein ästhetische lösung des problems- natürlich nur, wenn ich dich recht verstehe. aber vlusser habe ich noch nicht
gelesen.
in meinem veständnis sind die bilder, die ich mir vorstelle, die ich von andern mag (z.b to say goodbey, das ja auch in den raum hinausgreift!) oder die ich mache (z.b. stadtgeschichten),
imprägniert von leben/spuren/wut/verzweiflung usw. aber das alles geht über das bild hinaus in dem sinn, dass es ruft und ein echo/eine reaktion/einen dialog verlangt. genau das, was wir in fb
machen! und dann hast du doch ein beispiel für so eine rückwirkung des bildes wieder zurück in (unser) leben, das sich mit dem bild bzw. mit den reaktionen auf das bild/den verschiedenen
sicht-weisen verändert. nur schlaumeier sind unbelehrbar!
herzliche grüße werner
DereL Vor 16 Stunden
Vielen Dank für Deine Zeit. Ja, es ist richtig, dass
das Erzählerische hier nicht im Vordergrund steht, sondern die Auseinandersetzung - jenseits von Emotionen - mit Denotat und Konnotat in der Fotografie und inwieweit sich Fotos dabei über ihre
Grenzen öffnen können.
Ich danke Dir für den Gedankenaustausch.
DereL
w.marin Vor 16 Stunden
danke dir auch. es war mir ein vergnügen!!
und ich hoffe- aber inzwischen weiß ich es: es geht weiter!!! ich kenne nicht so viele, die so radikal, ich meine von der wurzel her oder zur wurzel hin, denken.
DereL Vor 16 Stunden
:-) Es wird mir weiterhin ein Vergnügen sein.
DereL, licht und schatten (der rahmen hier fehlt, seitlich erstreckt sich das foto in die unendliche breite der 2dimensionalität)
donnerstag, 13. februar 2020
die arbeit an den flutlichtern aus der pädagogisschen provinz vorläufig eingestellt solange ich a.d. bin. damit es nicht heißt, ich würde mich als fotograf vom staat bezahlen lassen. aber ich bräuchte das eigentlich nicht: denken schadet der gesundheit normalerweise nicht, also auch nicht nach-denken über schule.
außerdem bin ich mir im augenglich auch gar nicht so sicher, ob die flutlichter so weitergehen können, oder ob bei der geschichte unter umständen nicht ganz schnell das licht ausgeht, der horizont sich verdunkelt und das ganze einen ganz anderen charakter annimmt. also dann nicht mehr flut-.... sondern un/oder miss/lichter aus der pädagogischen provinz. nur muss man dafür vorbereitet sein: klare marschrichtung, fakten, taschenlampe, klaren kopf, die richtigen verbündeten. mal sehen. die andere seite stellt sich schweigend oder schweigt, wahrscheinlich fühlt sie sich unwohl, etwas verärgert, was bestimmt mit meinem letzten etwas schrägem tafelbild zu tun hat.
also vorläufige einstellung der flutlicht arbeiten.
umso heftiger intensiver in den letzten wochen arbeiten vor der haustüre: brücke b472, hundewiese, wasserwerk. die weiteste entfernug "in der wies".
bei all diesen letzten arbeiten das unmittelbare nebeneinander von tag und nacht: die hellen tagbilder, bei denen sich die landschaft auch durch die verwischung in dem leicht milchigen nebellicht fast aufzulösen scheint, zarte lichtbilder, apotheose der fast paradiesischen lanfschaft in einem oft sehr verheißungsvollen licht, frühlingslicht ... und daneben die nachtbilder, the luminaries oder glühwürmchen variationen oder die letzten fotos diese woche im sturm sabine. fotos, die manchmal apokalyptische züge annehmen oder sich ausnehmen wie landungsbilder von außerirdischen.
interessant die entwicklung der lichtbilder, die ja als testbilder hier im headquater begonnnen haben: ein paar auslösungen am schreibtisch, um zu sehen, ob die kamera wieder funktioniert. die kamera damals nicht so recht, aber die bilder haben funktioniert. die methode zu ihrer herstellung hat sich gefestigt. dann wurden unmögliche bilder draus, bis sie dann in die "wies"-bilder gemündet sind, die jetzt die reihe: unser land bilden.
eine ähnliche entwicklung bei den nachtbilder. auch hier eine langsame verwandlung, entpuppung: synthese: aus den "träumen immer nur träumen"-fotos und den nacht/restlichtbildern à la twin werden die luminaries.
montag, 27.januar 2020
ch. sagt, sie hätte im radio gehört, man solle zwanzigzwanzig ausschreiben, sonst starke gefahr von fälschung.
gestern post von der fotocommunity. mussten ein bild von mir löschen. wie schön, dass ich es hier auf meiner seite dann zeigen kann. kassiber in der fotocommunity.
fotocommunity und SYSTEM. hatte mir dazu letzte woche schon den kopf zerbrochen, weil sie mir ja diese große auszeichnung verliehen hatten und ich nicht schimpfen will gegen jemand, der nett zu mir ist. und meine aerbeit würdigt. hab dann ende der woche bei fc angefragt, ob ich meinen account aufstocken kann, gleich... weil ich mehr platz brauche... weil jetzt so berühmt ... und da war der service unheimlich nett + hilfreich. sehr schnell: wenn du das machen willst, das geht ganz einfach... dann genaue anweisung.... es ging dann nicht, was meine schuld war. neue mail an thomas, der so nett war mir wieder gleich zu antworten. und dann hats auch funtktioniert und ich kann jetzt fotos bis zum abwinken einstellen. was gut ist, weil ich ja (fast) immer serien mache. bedankte mich also wieder bei thomas und er bedankte sich erneut für mein interesse an der fc. das war schön.
aber gestern dann diese böse mail.
das corpus delikti.
meine antwort auf die löschung: hatte dadurch noch ein bild frei. il paradiso- hoffentlich keine grafisch erzeugte textbotschaft!
nelly, frau snow, flocke und bruno
sparky. mein freund. in guten händen healing hands VI
montag, 20.januar 2020
die zeilen "in diesen tagen schmerzt mich nicht, dass ich mich erinnern muss" kommen mir gerade in den sinn, als ich das starke rauschen, das sich manchmal zu regelrechten gewittern verdichtet, notieren will.
aber etwas anderes.
die fotocommunity verleiht mir eine kleines stundenbild. montag, 12.00 - 13.00. ein denkwürdiger augenblick.vielen danke, liebe fc.
aber montag ist für mich kein so guter tag. don´t like mondays!!!
ich finde die fc GUT! kontaktbörse, lieu de rencontre, flaniermeile. das alles ist sehr schön und ich habe viele/zu viele stunden in dieser begegnungs- und bilderstätte verbracht.
so viele menschen, alt/jung, dick/dünn, durch blicker oder blumenliebhaber, minimalisten und straßenkünstler ... all das kommt hier zusammen, kann sich und seine bilder zeigen, öffentlich, nicht nur omi und opi, oder der freundin oder im großen facebook. viele gleichgesinnte hier.
und das ist das problem. zu viele. es gibt/wir sind einfach zu viele. bildermeere. und schön wenn die bilder schwimmen, aber viele gehen auch unter.
das tut weh, das schmerzt, wenn man seine schäfchen so ertrinken sieht. bei so vielen millionen bildern und fast so vielen kontakten bleibt einfach keine zeit mehr, die einzelnen zu würdigen. für die bilder wäre das verschmerzbar. für die, die sie machen, ist es aber schwer, wenn man ihnen diese würde, diesen augen blick der be-achtung nicht gibt/geben kann. dann auch keine zeit für wert, be-wert-ung, für wirklichen meinungsaustausch usw. und das finde ich nicht schön. aber das ist ja nicht euer fehler. ihr meint es gut.
sondern des systems. und da meint ihr es nicht so gut. mit diesen vielen wettbewerbsgeschichten. kleine und größere orden. editors choice stundenbilder... über die sich jeder mächtig freut. auch ich.
aber schluss damit. grazie mille. schön, dass es euch gibt.
aber noch lieber als in fc bin ich in fb!!!
und mit dem bild, das ihr ausgesucht habt, macht ihr mir eine große freude!
uni augsburg. nicht brecht-universität. ich bin auch nicht auf das brecht-, sondern auf das peutinger-gymnasium gegangen.
aber jetzt, mit der kamera, bin ich wieder dorthin zurückgekehrt. und die liebe uni hat mir viele tolle bilder geschenkt, z.b. das uni-blau-bild, aber v.a. die spuren an der cafeteria, die mir dann den ingeborg bachmann zyklus eröffnet haben. und auch den engel der geschichte.
satus blaubild: clicks 2267 comm. 6 likes 8 ersch. 6/11/19
status engel: clicks 1222 comm. 4 likes 4 ersch. 20/08/19
sonntag, 19.januar 2020
miesbach. tipis und zeltgeschichten.
nachtlicht und glühwürmchen.
stille. auch das meer. nur ein paar stimmen. des mots fraternels.
fand in diesen tagen in einem der notizbücher, die seit jahren irgendwo herumliegen und schon lange nicht mehr gebraucht wurden, ein stilles gedicht.
die stille ist hier stiller als sonst/ selbst die vögel im wald/ sind im gebet/ auch der see ruht/ und hört nicht auf die wolken/ nur das schilfgras flüstert/mit dem blattwerk in den bäumen
langsam komme ich in der stille an/ der große himmel ist mein tisch/aug in aug mit kassiopeia/ und dem polarstern/ meine zweifel hänge ich in die bäume
die erfahrungen mit fotografie. fotografie so:
fotocommunity. bildermeer. meere der eitelkeit: ausspucken, fressen, loben, werbekampagnen, fangnetze mit 20 loben auf einmal durchs ganze portfolio... und das alles für reaktionen wie: klasse. top. super schnitt. klasse minimalismus. damit ist schon alles gesagt. soll natürlich heißen: was sind wir für tolle hechte, die solche scharfen bilder machen.
natürlich sehe ich das bedürfnis nach applaus, den jeder braucht, lobesworte.... alles ok. aber wenn das alles ist???
fotografie anders.
die dialoge mit einigen bruder- und schwesteraugen, mit dL, seine bilder, die knallhart treffen, bilder, in denen leben steckt, auch viel tod, die ganze palette/polarität....
bilder als fenster/sprungbett/pool fürs nachdenken übers leben oder über diese ganzen wichtigen dinge. bilder, die diese dinge aufnehmen, reflektieren und nicht so tun, als gäbe es nix anders mehr.
und die bucht nebenan: so schöne bilder, so schöne gespräche... aber ist ja alles eines: schöne/lebensvolle bilder: schöne gespräche.
leere bilder: minimalsimsus: TOP.
ich liebe minimalistische bilder, aber solche bilder können mir gestohlen bleiben, erreichen mich nicht mehr, will ich keine zeit mehr mit vergeuden.
bilder, farben, aber solche farben:
Je vous connais couleurs des hommes et des femmes
Fleurs fraiches fruits pourris halos décomposés
...
Couleurs de la santé du désir de la peur...
der große eluard ist wieder da. war nie weg, auch wenn die ausgaben inzwischen etwas modrig riechen.
dialog lieber mit glühwürmchen. in der stillen nacht reden. lichtbilder anschaun. vorm tipi sitzen.
luccherino hieß der camping, montalcino in sichtweit. der campingmann dort ein feiner junger mensch. philosophie studiert. sprach deutsch, nahm uns mit zu seinem kumpel, der gutes olivenöl machte. um uns herum friends. der mann z.b. mit schöner frau aus düsseldorf mit neuem de waard zelt (wir hatten unser albatros erst ein paar jahre) gespräche über die vorteile von solchen zelten, wein, guter wein, viel wein. was für eine schöne erinnerung an luccherino. seither sehe ich glühwürmchen anders.
freitag, 17.januar 2020
miesbach. jumbo ist malad. wir können nicht nach augsburg. aber rührende nachbarschaftshilfe. von christian die kundenkarte für auto konrad. vielen dank dir, großer architekt und bos- schüler, der auch die vielen regale in der biliothek in der école des femmes gezimmert hat.
stadt shooting also fällt aus. macht nix.
morgenröte.
...-des reves se font jour qui sont beauté bonté
d´un coté de mon coeur la misère subsiste
de l´autre je vois clair j´espère je m´irise ...
(...ein traum bricht an den tag der glanz ist güte
auf der einen seite meines herzens nimmt das elend kein ende
auf der andern sehe ich klar, hoffe ich, durchdringt mich licht)
wer hätte gedacht, dass ich das nochmal erleben darf!?
lovers and friends. strandgut. flaschenpost. nicht nur der gute eluard, dessen buch sich wieder öffnet, auch etienne, glühwürmchen, flutlicht, leuchtturmlicht, ginsterlicht, freundliche stimmen aus bayrisch-zell, worpswede, köln, baden-baden, kiel, wien...
das große kunstpaket, das ich walter nach wien schickte, kam just an dem tag zurück, als ich ihm schrieb, warum keine nachrichten sendung von ihm und ob das kleine kunst präsent nicht gefallen. aber da war mein freund, der große wanderer in entlegenen regionen, auf dem weg vom donbas home.
die letzten tage nachtschicht. aber es hat sich gelohnt. paar flutlichter und damit die neue reihe aus der pädagogischen provinz. die ihren impuls eigentlich einem weiteren, belanglosen vorfall in der schule verdankt. noch ein letzter gruß von sl, diesem rattennest. das zweite flutlicht mit den zwei kopftüchern und meine selbstanzeige darunter als erste antwort. die briefe aus der pädagogischen provinz aber v.a. als hommage an die gute alte frauenschule: das schöne haus, die räume mit den von so vielen schülerschicksalen imprägnierten wänden, die vielen begegnungen, beziehungen mit schülern, gespräche über goethe, prometheus, kommafehler, die ganzen probleme der welt... das alles erfüllt mich mit großer dankbarkeit. und auch ein bisschen wehmut.
vorhin, als ich gerade die beiden letzten bilder in fc einstelle, flattert eine nachricht auf den bildschirm, dass neuer eintrag in der bucht nebenan. zu dereL. von ines. freundesauge, great heart gleich hier 20 km südost. die im herbst einmal einfach so sagte: lass uns was zusammen machen. im krankenhaus agatharied. aber da will ich nicht hin.
ich geh hier nicht weg.
samstag, 11. januar 2020
miesbach. bauarbeiten in der bucht. friends´bay kam so überraschend und mit solcher wucht, dass ich selbst noch etwas benebelt bin. obwohl die idee, in der bilderbucht auch arbeiten anderer vorzustellen und zu versammeln, von anfang an mitgespielt hat. und ein bisschen nimmt das auch wieder den roten faden der liga anfang der 90er jahre mit claude jaté, daniel plaas, birgit angele und hagen klennert auf. ich hoffe, dass der friends´ bay ein etwas längeres leben als das der liga beschert sein wird. bisher ziemlich positive reaktionen auf meine anfragen. gestern abend noch die top ten meiner liste angeschrieben: volker, klaus, berutti ...
ein weiterer schöner fund. gestern in der frühe noch im halbschlaf der gedanke, ein foto in twins manier zu machen und sein opening damit in der fc anzukündigen. im bad dann, als ich das fenster öffne, sehe ich die laterne gegenüber auf der straße und ganz hinten am bauernhof ein schwaches licht. die ersten paar bilder gehen völlig daneben. in dem moment aber, als ich die richtige iso und belichtung eingestellt habe und die kamera ausrichte, fährt am bauernhof der müllwagen der vivo ins bild. bremslichter, schlusslichter, ein schwacher komet, der von unten ins bild rauscht. einmal mehr, wenn ich es noch nicht wüsste, eine triumphale vorstellung von kalkül und zufall. und welch schöne begleitmusike für die feierliche eröffnung der neuen bucht!
zum feierlichen anlass auch etwas poesie. celan, matière de bretagne. und ich weiß nicht, warum mir in diesem moment und in dem zusammenhang gerade celan einfällt. vielleicht wegen dem ginsterlicht, dem blutsegel oder dem gegabelten weg. isolde am strand jedenfalls.
hier also again nach so vielen jahren:
Ginsterlicht, gelb, die Hänge
eitern gen Himmel, der Dorn
wirbt um die Wunde, es läutet
darin, es ist Abend, das Nichts
rollt seine Meere zur Andacht,
das Blutsegel hält auf dich zu.
Trocken, verlandet
das Bett hinter dir, verschilft
seine Stunde, oben,
beim Stern, die milchigen
Priele schwatzen im Schlamm, Steindattel,
unten, gebuscht, klafft ins Gebläu, eine Staude
Vergänglichkeit, schön,
grüsst dein Gedächtnis.
(Kanntet ihr mich,
Hände? Ich ging
den gegabelten Weg, den ihr weisst, mein Mund
spie seinen Schotter, ich ging, meine Zeit,
wandernde Wächte, warf ihren Schatten -- kanntet ihr mich?)
Hände, die dorn-
umworbene Wunde, es läutet,
Hände, das Nichts, seine Meere,
Hände, im Ginsterlicht, das
Blutsegel
hält auf dich zu.
Du
du lehrst
du lehrst deine Hände
du lehrst deine Hände du lehrst
du lehrst deine Hände
schlafen.
einmal mehr symptomatisch dann, als ich das pseudo-twin-bild am abend in der fc einstelle, mit kleinem text, der auf sinn und zweck der bucht verweist: schnell tausend klicks, aber bis auf die gute christina keine einzige reaktion. tant pis. gerade deshalb friends´ bay!
werde dereLs beitrag früher als geplant einstellen. gleichsam als zusätzliche schubkraft. bin auch nicht sicher, ob ich mich an den geplanten 2-wochen- turnus halten werde.
mittwoch, 08.jan. 2020
miesbach. zurück im brutkasten. sehr froh um die augsburger tage, die produktiv waren und auch einiges geklärt haben. auch wie die arbeit weitergehen soll. wenn ich der spur der bilder folge, dann ist es ein bogen von ikea zu xxxl lutz. tutto ikea - tutto lutz; tutto gratuito. dort am samstag in dem karossenmeer herumgeschlichen. der riesige parkplatz voll. klar, weil schwarzer samstag, rabatt riesen! es dauert wieder eine zeitlang, ein paar bilder, bis es klick macht, und ich plötzlich merke, worauf das ganze hinausläuft/laufen könnte. dabei hatte ich die idee mit den automeeren schon vor langer zeit, damals nach blauweissrot. jetzt nähere ich mich langsam an, und im hintergrund schwebt ein bild, das ich neulich bei sguidos sah, eine plastik, in der aus zwei gegenüberliegenden wänden arme herauskommen, die sich die hände reichen. bild, das mich an ein fast vergessenenes, aber damals eines meiner lieblingsbilder von max ernst erinnerte: si tous les hommes se donnaient la main: eine endlose reine von ineinander verschlungenen händen. an diese bilder denke ich in dem augenblick und was mir vorschwebt, ist eine unendliche reihe von diesen hochglanzpolierten autoschnauzen oder heckspoilern ... ich merke allerdings, dass ich mit dem großen tele arbeiten müsste, um das so richtig realisieren zu können. aber im nachhinein sind es ganz ordentliche erste bilder und eine neue reihe zeichnet sich ab. ästhetik des widerstands fällt mir ein, was wir lieben. ästhetik des widerstands wäre schön, ist aber doch etwas hoch gegriffen. stattdessen: ästhetik der wa/h/ren welt.
samstag, 04.januar 2020
augsburg. kleiner rückblick. symptomatische geschichte. das bild, mit dem ich fotografisch das jahr beginne und das für mich eines der interessantesten der letzten zeit ist, ein bild, das wie eine programmschrift daherkommt: in der fc geht es völlig unter. selbst die wohlmeinenden (volker, berutti, twin...) übersehen es vollkommen. epifania. dabei hatte ich gedacht, dass es uns die augen öffnen würde. zum glück um den jahreswechsel einige viel vesprechende neue kontakte: wolfman, pelue, dereL.
das neue jahr beginnt furios. flucht nach augsburg. stürze mich in die produktion. weiß allerdings nicht, wo anfangen. ich erinnere mich an ein ikea-bild von lunor. also zu ikea. umso mehr, als es ein leuchtender tag ist, tolles licht. wie so oft, die ersten bilder völlig belanglos- scheinbar braucht auch das auge zeit zum aufwärmen. timing gut "gewählt", weil alles menschenleer.
als ich bereits ein zeitlang arbeite, kommen zwei leute auf dem rad. was ich hier mache usw. der übliche ablauf: zuerst misstrauisch, wenn sie merken, dass ich, der eindringling, keine gefahr darstelle, weil nur an ein paar harmlosen fotos interessiert, ändert sich der ton: freundlich, entgegenkommend... dann noch einen schönen tag.
mache ein paar wischbilder. aber je länger ich arbeite, desto reduzierter werden die bilder. gut so.
von ikea ins zentrum. bleibe bereits in der annastraße an einem verteiler hängen. sehr viel farbe diesmal, schöne farben, malereien wie frisch aus dem atelier. wieder glück, weil nur wenig passanten unterwegs und ich in ruhe arbeiten kann. einmal mehr ein "wunderhorn".
dann wieder zu dem verteiler in der katharinengasse, wo ich im november die ersten urbanen erzählungen gemacht habe. entdecke wieder ein paar neue motive. wie klaus rex in der fc eines der bilder kommentiert: es sind immer wieder neue geschichten.