januar- juli 2019

 

dienstag, 30.juli 2019

augsburg, gaswerk. ch. hatte schon vor längerem vorgeschlagen, den gaskessel und das terrain des gaswerks, das jetzt ein kulturzentrum beherbergt, zu erkunden.

in der kindheit war der gaskessel immer ein monumentales und unheimliches wahrzeichen der stadt, das man schon von weitem sehen konnte, wenn man sich der stadt näherte.

jetzt sieht man nur noch den neuesten der drei kessel, der allerdings nicht mehr die schöne teleskopartige konstruktion mit glocke und tassen hat. versprach mir nicht viel von der exkursion, auch weil neulich jemand meinte, da gäbe es nichts zu sehen außer dem kulturzentrum.

die wuchtigen bauchigen kessel mit ihren großen vernieteten stahlplatten sehen aus wie riesige u-boote aus der zeit von jules vernes. schön mit rostmalereien und anderen ablagerungen.

dann auch der blick ins innere der bäuche: unten wasser, gegenüber das von tageslicht hell erleutete andere eingangstor, das aussieht wie das tor zu einem höllenkreis. und das wasser davor ist nicht anderes als der styx. es riecht modrig nach abgestandenem wasser, metall, rost.

gute fotos dann auch von den andern gebäuden, v.a. dem ofenhaus samt neuem anbau: und auch hier ist das thema sofort klar: la città dolente.

begegnung am ende, als ich die kamera bereits  weggepackt habe. ein firmenwagen der stadtwerke nähert sich, der mann öffnet das fenster, erkundigt sich, was und für wen ich fotografiere. dass ich eigentlich eine genehmigung bräuchte. nein, nicht schlimm, er wollte mich nur darauf hinweisen. ob ich auch innen fotografieren wolle?

wie im sheridan park öffnen sich auf geheimnisvolle weise auch hier die tore.

 



donnerstag, 18.juli 2019

miesbach, brückenpfeiler umgehungsstraße. jemand meinte vor kurzem, augsburg wäre ein guter ort für ansprechende graffitys. vielleicht angetrieben von dem impuls, mir das gegenteil zu beweisen, nochmal zur brücke. tiefe abneigung gegen sogenannte privilegierte orte, obwohl es natürlich stimmt, bis zu einem gewissen grad.

also noch einmal die farb- und formkonstellationen abgetastet,- und siehe da, es ergeben sich wieder neue und interessante ausschnitte.

wie ergiebig inzwischen die graffitys geworden sind. dabei ursprünglich nur ein abweg, eine verlegenheit. wie so oft: dass sich ein seitenweg eröffnet oder eine tür in die tiefe (wie bei den sheridan bildern), der mich in eine ganz andere richtung, in ganz andere regionen bringt. so wie damals blauweißrot oder die siloballen. bin  mir insofern in der methode treu geblieben!

 



sonntag, 14.juli 2019

augsburg, sheridan-park. nach einer woche noch einmal im sheridan-park mit ch. erzählte ihr von dem tollen park und dem letzten rest der ehemals sheridan-kaserne, wo ich vor einer woche die bay3 /aperto-chiuso bilder gemacht habe.

diese fotos mit den schönen farbigen garagentoren, die umso reizvoller sind, als die farbtöne noch kräftig waren, wobei der lack bereits abblätterte.

ich fragte mich, was wohl sich jetzt hinter den toren befindet.

nun, eine woche später, kommt die antwort unerwartet und in ihrer grausamen faktizität wie ein schlag. ich hatte, die woche zuvor, geblendet vom schönen schein der bunten farben, keine zeit und keine lust, eine info-tafel zu diesem "erinnerungs"-ort zu lesen. ich hätte erfahren können und erfuhr jetzt, dass das gebäude bereits mitte der 30-er jahre von den nazis errichtet worden und wenige jahre später als außenstelle des kz dachau umfunktioniert worden war.  hier wurden die kz-häftlinge und zwangsarbeiter in "menschenunwürdigen" zuständen wie tiere gehalten, damit sie tagsüber die rüstungs-maschinerie der messerschmidt-werke anheizen konnten.

nach dem kriegsende haben die amerikanischen besatzungstruppen die kasernen übernommen und dort die westliche freiheit bis einige jahre nach dem fall der mauer verteidigt. jetzt, als wir an diesem sonnigen sonntag mittag, dem 14. juli, vor diesem letzten rest der ehemaligen sheridan-kaserne vorbei spazierten, öffneten sich diese tore wie von unsichtbarer hand, und wir wurden eingeladen, einen blick in das innere zu werfen. 

in bay 3 zeigte uns ein freundlicher junger herr die auststellung der "american car friends augsburg".

daneben, hinter den toren von bay 1, lud uns eine sehr nette und hübsche frau ein, die ausstellung über die im nazionalsozialismus und in diesem kz ermordeten sinti und roma zu besichtigen.

frau marcella herzensberger hat die so traurige wie wichtige aufgabe unternommen, immer wieder von neuem an das schicksal und die diskriminierung der sinti und roma zu erinnern. daneben eine ausstellug über die amerikaner in augsburg, daneben eine dokumentation über die halle 116 und die ehemalige außenstelle des kz dachau.

so erfuhr ich, was sich hinter den so bunten und hüschen toren der halle 116 verbarg und jetzt befindet- tore, die ich eine woche zuvor so unschuldig fotografiert hatte.

so lernte ich die erste lektion der fotografischen archäologie.

 



samstag 6. juni

augsburg. den ganzen tag für die bilderwelt. mit dem rad richtung sheridan park, zu dem ich allerdings erst spät und auf langen umwegen gelange. auf dem weg: univiertel. schöne bilder einer kernsanierung eines alten firmengebäudes. dann am ausgang des viertels ein grün-bild, das ich schon öfter gesehen habe. erst jetzt, im letzten augenblick, der entschluss anzuhalten. zuerst einige bilder von cool green abstract, dann wiederum erst am ende des shootings noch einmal ein blick und dann ist das bild da, ist das foto perfekt: eine frau auf dem rad hält genau am rechten rand des bildes. das faszinosum des augen-blicks: der augenblick als ergriffener, als ein von kalkül, intuition und zufall gestalteter moment.

erst gegen mittag am sheridan park. erinnerungen an die kindheit: die tante, die in den wohnungen der amerikanischen offiziere putzte. ich erinnere mich genau, wie ich dort zum ersten mal einen riesigen kühlschrank sah, darin tomatensaft, den ich sogar probieren durfte. oder amerikanisches eis, das unser nachbar, der als feuerwehrmann bei den amerikanern arbeitete, manchmal mitbrachte. die ganzen kasernengebäude des riesigen areals wurden nach dem abzug der besatzungsmächte abgerissen. stehengeblieben ist nur das offizierskasino in der mitte des parks und am oberen rand die halle 116, scheinbar eine lagerhalle mit teilweise schönen bunten toren.

eine woche später bin ich nochmal mit ch. hier und uns fällt die alt katholische kirche in der mitte des parks auf, um die wir lange herumgehen. die architektur der kirche ist alles andere als alt-katholisch, und die leute, die aus der kirche kommen, sind ungewöhnlich offen und freundlich. wir erfahren, dass es sich bei dieser glaubensrichtung um eine reformbewegung handelt, die auch frauen als priesterinnen anerkennt. ein paar stunden zuvor hatte ich im radio eine sendung über die einzige katholische päpstin gehört.

am ende ist es wie bei dem grün-bild mit dame wieder dieser letzte/misteriöse augenblick, als ich das x-te foto von der kirche mache, als ch. die treppe heruntergeht.

 



mittwoch, 19.juni 2019

habe beschlossen, "mein augsburg" strategisch zu erkunden. viertel um viertel. nach dem viertel um die hochschule und das straßenbahndepot jetzt das domviertel. wie immer das ineinander von kalkül und zufall: fotografisch war das domviertel außer ein paar bananenblatt-bildern im hofagrten und einigen für die "dächer & giebel"-reihe nicht sehr ergiebig.

auf dem weg dorthin jedoch graffitys in der nähe vom vincentinum, die sich erst im nachhinein als sehr produktiv erweisen. umso mehr, als ich diese bilder jetzt stärker und v.a. in der farbigkeit bearbeite, farbflächen völlig verändere, anfange zu "malen".

daneben "auf dem kreuz" schöne bilder einer holztafel, auf der die farbe abblättert; nicht zu erkennen, was das ursprünglich darstellte. jetzt aber sofort und fast schockartig zu erkennen: ein abbild der twin-towers. titel, der sich aufdrängt, den ich jedoch sofort verwerfe.

finde dann, nachdem die bilder stark an anselm kiefers bachmann-arbeit "der sand aus den urnen" erinnern, eine schöne zeile bei bachmann: "sind hierorts häuser grün, tret ich noch in ein haus".




samstag 11.mai 2019

augsburg, uni, technologiezentrum. wie so oft: hatte eigentlich am freitag nachmittag das schlachthofviertel angepeilt, aber das war ein reinfall. auf dem weg nach hause an der uni vorbei, da noch schnell ein paar fassadenfotos: ziemlich bewölt, licht suboptimal; aber interessante grafiken. am ende und nach der bearbeitung wird es eine der besseren serien in diesem jahr: vier formal strenge und farblich sehr schöne jalousie-bilder.

am nächsten tag nochmal technologie-zentrum. bin eigentlich skeptisch, weil ich nicht die modernistische architektur für gute bilder verkaufen will. aber dann doch zwei-drei gelungene fotos beim fraunhofer-institut und dem für raumfahrttechnik.



sonntag 21.april 2019

elba. daneben auch einige abstrakte und farbbilder. porto azzurro und rio marina.




sonntag, 14.april 2019

elba. diesmal mit a77 und sigma. viel mediterrane flora: ginster, mittagsblumen, lavendel. meerbilder. auch botanischer garten bei der villa ottone.




samstag, 6.april 2019

augsburg. landesamt für umwelt. nachbarschaft. am vorabend erste versuche bei schlechtem licht. dennoch interessante motive: sehr geometrisch, konstruktivistisch- rechtecksformen, jalousien, natur und technik. am samstag morgen neue versuche mit beiden kameras, vergleich son samyang und sigma: gutes licht. dann auch viele bilder in den neuen studentenwohnheimen. gute abstrakt- und formmotive.

 



freitag 29.märz 2019

neues sigma 180/2.8 für a77.

erste bilder auf der wiese: wolkenbilder- faute de mieux. dann aber ein paar ganz gute graffity-ausschnitte an den beton-pfeilern.

am freitag am stadlberg, weiter versuche. wie mit samyang: man muss sich aneinander gewöhnen.

1-2 ganz ordentliche bilder.

dann noch mit a7und samyang, weil gutes licht, zum blau-container wg. "blumen des öden".



sonntag, 17.märz 2019

kirchsee, natur, licht. das erste mal in diesem jahr am kirchsee. föhn.

bergbilder, wolkenbilder, wasserbilder.



dienstag, 05.märz.2019

freiburg. seit 2 jahren wieder hier. ch.s geburtstag. am vormittag bei christof und seiner schwester; danach nach weil am rhein zu vitra.

dort großes shooting. könnte ohne unterbrechung arbeiten. fast zwei stunden: außen architekturdetails, innen design und klasse abstrakte bilder.



samstag, 02.märz.2019

augsburg. güterwagons aerotec.

so oft: seit jahren gesegen. manchmal waren sie auch kurzfristig weg. wenn sie da waren, hatte man immer den eindruck, dass sie für die ewigkeit hier abgestellt wären.

am nachmittag ist das licht gut, der himmel aufgeheitert, der erste versuch.

klettere anfangs ziemlich unbeholfen auf die wagons- oben ist es eine große entdeckungsreise. tolle rostzeichnungen, zarte rostblumen, z.t. graffitys mit pink. eine gute stunde wie unter strom, wie früher oft bei den siloballen.

als titel sofort: eden.

und: die blumen des öden.



samstag, 17.februar 2019

augsburg. flucht aus der schneewüste.

jetzt mit dem samyang 135, das unter der woche kam.

erste versuche unter der woche mit tulpen. ganz schön, aber schwierig zu handhaben mit schleier-fotoauge (40%).

in augsburg zum ersten mal dann draußen: in der früh im siebentischwald: tolles licht, die ersten sonnenstrahlen im wald: toll die detailgenauigkeit und farbigkeit des samyang.

das gleiche dann am vormittag; zuerst im univiertel/innovationszentrum, dann nochmal im textilviertel.

komme mit der festbrennweite sehr gut zurecht, auch mit dem manuellen fokus. nur das handling mit dem linken auge und bei starker sonne von der seite fast unmöglich. trotzdem paar gute bilder.

mit dem samyang auch angefangen mit raw und photoshop elements- einstieg in die intensivere bearbeitung- was ich eigentlich nicht wollte.



 

sonntag, 10.februar 2019

weiter schneewüste, weiß überall.

suche nach den letzten farbflecken.

unter der woche nochmal im gewerbegebiet, bei stang die ytongfolien, bei netto das netttogelb.

jetzt am sonntag leuchtend blauer himmel. nochmal zu netto.

 



 

samstag, 19.januar 2019

augsburg, tim (textil/industriemuseum). hunger nach stadtbildern.

kleiner ausflug nach der fast 2-wöchigen abgeschlossenheit.


das textilviertel eines der spannenden viertel, in dem die substanz der industriearchitektur erhalten und als wohn- oder kulturraum nutzbar gemacht wird.

reiches revier für bilderwelt, weil immer größere renovierungsarbeiten im gang.

weiter mit farben: rot und gelb

 




freitag, 11.jan.2019

immer noch katastrophenfall im landkreis.

 

ausbruch mit foto und dem neuen zeiss 2470z.

 

schneelandschaft, versuche mit blau am wasserwerk. schön: die drei scheunen oben am hang.



freitag, 28.dez.2018

frühlingstag. spaziergang am staubecken mangfalltal bei bruckmühl.

 

sehr blauer immel. hinten von weitem das wasserwerk durch den zaun: schöne spiegelung.



samstag, 17.nov.2018

augsburg, botanischer garten. letztes von vielen malen in diesem jahr.

frostiger, aber sonniger samstag-morgen.

locus amoenus, retreat, paradiesgarten. großes bilderbuch.



sonntag, 16.sept.2018

schrebergärten wattersdorf. warmer herbsttag.

immer wieder hierher auf schatzsuche.

 

back to the roots. zum ersten mal im september 2001. warmer sommertag auch damals. nach der großen reise, mit den strandgutbildern in nymindegab und der paris-suite von carl-henning pedersen in herning. und otto salomon, dem gnom von belleville und filippo tomasetti.

damals mit den alten männern angefangen und auch damit, ernsthaft zu fotografieren mit der minolta dynax 7xi, gebraucht von ebay: blau, blu di cobalto.


die suche geht weiter. jetzt sind es die flora bilder. der sommer war sehr heiß und groß! viel flora in augsburg, dauerkarte im botanischen garten, auf der heide, in miesbach mit der neuen alpha7ii.