übermalungen sind zunächst ein akt der gewalt: der grobe strich des edding misshandelt die glatte und glänzende oberfläche des fotos. er überdeckt, löscht aus, zerstört. aber dann nimmt er auch strukturen und formen auf, schafft neue, gibt zurück, was er genommen hat. am ende entsteht ein dialog zwischen leuchtenden farben des fotos und dem rauen strich des edding, zwischen glatter oberfläche und pastosem auftrag der lackfarbe.
die übermalungen sind ursprünglich durch zufall und mehr oder weniger als abfallprodukt entstanden: mehrere filme mit fotos von bärlauchmeeren im frühjahrslicht brachten ein paar nette bildchen, waren als fotos aber nicht brauchbar.
ich kritzelte auf den verunglückten fotos mit schwarzem edding herum, nahm strukturen auf, verstärkte eine linie, strich andere formen weg. nach einiger zeit entwickelte sich ein zwiegespräch zwischen bärlauchbildern und dem edding, schälten sich formen und figuren heraus, nahm eine eigene bildersprache gestalt an.
so entstand die erste serie: "im wald".